Donnerstag, 19. Juni 2008

Unordnungen erzeugen

Beat Zoderer (Jahrgang 1955) gilt als ein Vertreter der geometrisch-konstruktiven Kunst. Anders als mancher Verfechter des klassischen Konstruktivismus entwickelt er aber mit viel Phantasie und Witz eine eigene, recht virtuose Spielart in diesem Bereich. Auf den ersten Blick erinnert Zoderer mit seinen Arbeiten an das Formenvokabular von Mondrian, van Doesburg, Rodtschenko oder Max Bill, doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich, dass er keinen mathematischen Prinzipien folgt.
Zoderer ist nicht an der strengen, reinen Lehre autonomer Kunstentwürfe interessiert. Er ist vielmehr fasziniert von der Idee, mit ordentlichen Dingen Ordnungen zu erzeugen, die in ihrem Inneren etwas zutiefst Unordentliches enthalten.
Aus Prospekthüllen, Aktenordnern, Holzstücken, Metallstangen, Wollfäden und Klebebändern entstehen durch subtile Zusammenstellungen leuchtend farbige Gitterrasterbilder, serielle Schichtungen oder elementare Kubus- und
Würfelformen.



Supramat, Beat Zoderer, Mixed Medie 2007